Meine Krebserkrankung

Siril Wallimann am SeeKurz nach meiner Geburt, am 13.01.1996, wurde bei mir der Augenkrebs Retinoblastom diagnostiziert und ich musste mich bereits im Alter von 2 Monaten den ersten Chemotherapien unterziehen lassen. Nach diesen Chemotherapien folgten vorerst wöchentliche und später monatliche Bestrahlungen in Lausanne, um den Krebs zu besiegen.

Bis zu meinem 5. Lebensjahr wurden regelmässige Kontrollen und Untersuchungen durchgeführt, um einen erneuten Krebsausbruch festzustellen. Innerhalb dieser fünf Jahre konnte bei mir keinen Rezidiv (Wiederauftreten des Krebses) diagnostiziert werden, weshalb ich als geheilt bezeichnet wurde. Durch die Folgen der Krebsbekämpfung habe ich meine Sehkraft auf dem linken Auge komplett verloren. Ich musste schon im jungen Alter lernen mit dieser Einschränkung umzugehen und schätzte mein Augenlicht auf dem rechten Auge um so mehr.

Dank meiner uneingeschränkten Sehkraft auf dem rechten Auge, konnte ich ein „normales Leben“ einer jungen Frau führen und absolvierte nach der obligatorischen Schulzeit die Lehre als Kauffrau. Während meiner Lehrzeit wuchs in mir immer mehr der Wunsch Psychologin zu werden. Um meinem Ziel näher zu kommen, startete ich im Sommer 2015 mit der Berufsmaturität.

Rückschlag

Von einem Tag auf den anderen verlor ich im Februar 2016 innerhalb einer Woche 95 % meiner Sehkraft auf dem rechten Auge. Acht Wochen später erblindete ich vollständig. Nach einer Fehldiagnose und unzähligen verschiedenen Untersuchungen (Lymphknotenentfernung, Knochenmarkspunktion, Amputation des zweiten Zehen am rechten Fuss, div. MRI’s und CT’s) stellte sich heraus, dass ich erneut unter einem Retinoblastom erleidet bin.

Der Augenkrebs hatte sich nicht hinter dem Auge sondern beim zweiten Zehen im rechten Fuss ausgebreitet. Ein solcher Krankheitsverlauf ist sehr aussergewöhnlich und weltweit erst der zweite Fall. Mein Augenlicht habe ich aufgrund meiner Antikörper verloren. Sie haben anstatt den Krebs zu bekämpfen, meine Netzhaut irreparabel geschädigt. Am 1. April 2016 wurde sofort mit der Chemotherapie begonnen, da sich der aggressive und bösartige Krebs auf der rechten Körperseite lebensgefährlich ausgebreitet hatte. Vermutlich würde ich heute nicht leben, wenn nicht die Erblindung als Indikator eingetreten wäre und ich mich dadurch in ärztliche Obhut begeben hätte. Nach der ersten Chemotherapie wurde eine Lungen-, Nieren- und Herzuntersuchung durchgeführt. Dabei wurder überprüft, ob mein Körper in der Lage ist eine stark wirksame Chemotherapie zu verkraften, die wiederum starke unerwünschte Nebenwirkungen haben kann. Das Zytostatika- Protokoll wurde vom ersten bekannten Krankheitsfall in Amerika übernommen. Nach diesen Organuntersuchungen wurde beschlossen, fünf weitere Chemotherapien in Luzern durchzuführen. Zwischen der dritten und vierten Chemotherapie-Behandlung führte man ein PET-CT durch, um die Wirksamkeit der Therapie zu untersuchen. Glücklicherweise hat die Therapie gegen die Krebszellen angesprochen. Trotzdem wurde für die Bekämpfung der bösartigen Krebszellen entschieden eine hochdosierte Chemotherapie in Bern, verbunden mit einer Stammzellentransplantation, durchzuführen. Aus diesem Grund sammelten die Ärzte während der fünften und sechsten Chemotherapie meine Stammzellen.

Im August 2016 bekam ich im Inselspital Bern eine hochdosierte Chemotherapie mit dem Ziel, sämtliche rote und weisse Blutkörperchen inkl. Blutplättchen, d.h. gesamtes Knochenmark und im Idealfall auch alle erkrankten Zellen zu zerstören. Daraufhin wurde mein geschädigtes Knochenmark mit gesunden Stammzellen versehen. Es dauerte einige Zeit bis sich mein Körper langsam von den ganzen Strapazen erholt hatte.

Nach fünfwöchiger Aufenthaltsdauer im Inselspital durfte ich für die weitere Erholung nach Hause (E-Mail an Insel Hotel Bern). Nach einer weiteren PET- CT im Oktober wurde eine immer noch vorhandene, leichte Krebsaktivität im rechten Leistenbereich festgestellt. Infolgedessen wurde im Dezember 2016 mit der Bestrahlung begonnen. Die Bestrahlungssitzungen erfolgten insgesamt 25 Mal in Luzern.

Im März 2017 habe ich kürzlich den unbeschreiblich dankbaren und glücklichen Bescheid bekommen, dass sich die Krebsaktivität eingestellt hat. Mit meiner Webseite möchte ich Menschen über Krebs und Sehbehinderungen aufklären. Momentan gibt es eine Behandlungsmethode, welche von den Schweizerischen Krankenkassen nicht übernommen wird.

Ich bitte um Unterstützung

Um mir eine spätere Behandlung finanzieren zu können, bin ich auf Spenden angewiesen. Werden jetzt mein Gönner und unterstütze mich in meiner Zukunft. Vielen herzlichen Dank für deine Unterstützung. Wenn du magst, kannst du mich gerne für Fragen, Unklarheiten oder Bemerkungen kontaktieren.